Dienstag, 8. Januar 2013

Verletzte bei Gefahrgutaustritt in einer Spedition - Rettungsdienste im Großeinsatz


Kürnach, LKr. Würzburg

(ppu) In der Nacht zum Dienstag gegen 00.40 Uhr kam es auf dem Gelände einer Spedition im Kürnacher Industriegebiet nach einem Missgeschick beim Verladen zum Austritt von Gefahrgut, was einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei zur Folge hatte.

Nach ersten Erkenntnissen wurden zum Unfallzeitpunkt am Halleneingang der Spedition sogenannte IBC-Boxen (Kunststofffässer in Metallgitterboxen), die mit jeweils 1000 l  Flusssäure gefüllt waren, mittels Gabelstapler auf einen Lkw verladen. Nachdem der erste Behälter aufgeladen worden war, beschädigte beim Verladen des nächsten Behälters die Staplergabel den zuvor  beladenen, so dass dieser leck schlug und ca. 500 l Flusssäure austraten.

Bei Flusssäure handelt es sich um einen stark ätzenden, flüssigen Stoff, der mit Sauerstoff reagiert und bei Kontakt Verätzungen bzw. Rötungen der Haut sowie Verätzungen in den Atemwegen hervorrufen kann.

Der Ladevorgang ereignete sich zwar in der Abfertigungshalle jedoch noch nahe genug am Halleneingangstor, so dass die sofort entstandene Gaswolke ins Freie abziehen konnte.

Insgesamt wurden ca. 10 Personen durch den Rettungsdienst vorsorglich zur Überprüfung ihrer Atemwege in umliegende Krankenhäuser gebracht, weil sie sich im mittel- oder unmittelbaren Gefahrenbereich aufgehalten haben. Nähere Informationen liegen diesbezüglich noch nicht vor. Weiterhin musste eine bislang unbekannte Anzahl von Lkw-Fahrern, die sich auf dem Gelände aufgehalten haben, durch Feuerwehr und Rettungsdienst dekontaminiert werden, weil ein Gefahrgutkontakt nicht ausgeschlossen werden konnte.

Das Speditionsgelände bleibt vorerst gesperrt; eine Entscheidung, wie mit dem havarierten Behälter verfahren wird und welche Folgemaßnahmen noch zu treffen sind, wird unter der Beteiligung der Fachbehörden vor Ort herbeigeführt.

Über den entstandnen Schaden können noch keine detaillierten Angaben gemacht werden.

Die Arbeiten der Feuerwehren dauern derzeit noch an, der Gefahrenbereich ist immer noch weiträumig abgesperrt. Die Wasserschutzpolizei Würzburg hat die Ermittlungen vor Ort aufgenommen; auch sind Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes vor Ort.

Eine Gefahr für die Bevölkerung von Kürnach bestand aber nicht.

Wir werden im Laufe des Vormittags nachberichten.















Fotos und Video: Berthold Diem
© B. Diem 2013

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