WÜRZBURG/LINDLEINSMÜHLE.
(ppu) Ein 45-Jähriger hat am Freitagabend beim Grillen auf dem Balkon eines Hochhauses einen Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften ausgelöst. Durch die Verwendung von Grillanzündern war offenbar eine hohe Konzentration von Kohlenmonoxid entstanden, die dann über ein gekipptes Fenster in das Haus strömte. Der Mann selbst, seine Frau und die vier Kinder der Familie sowie zwei Sanitäter atmeten die giftigen Gase ein und mussten verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das Hochhaus, indem etwa 50 Menschen wohnen, wurde vorsorglich evakuiert. Nach gut einer Stunde konnten die Betroffenen wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Gegen 20:30 Uhr hatte ein Bewohner des achtstöckigen Hochhauses in der Neumühle die Rettungsleitstelle verständigt. Durch die wenig später eintreffenden Feuerwehrleute wurde das Haus vorsorglich evakuiert. Auslöser für die Entwicklung des giftigen Luftgemisches war ein Kugelgrill, mit dem ein 45-jähriger Würzburger auf einem Balkon im dritten Stock grillen wollte. Über das gekippte Schlafzimmerfenster war das Rauchgas schließlich in das Innere des Hochhauses gezogen. Drei der vier Kinder der Familie im Alter zwischen sechs und 13 Jahren schliefen in dem Raum und waren beim Eintreffen der Sanitäter bereits bewusstlos. Sie wurden von den Helfern aus der Wohnung gerettet. Der Mann und seine 36-jährige Partnerin kamen ebenso wie die vier Kinder stationär ins Krankenhaus. Zwei Rettungssanitäter erlitten ebenfalls eine Rauchvergiftung, konnten die Klinik jedoch nach einer ambulanten Behandlung schnell wieder verlassen. Nachdem die Feuerwehr den Grill abgelöscht und das Gebäude gelüftet hatte, wurde gegen 21.40 Uhr Entwarnung gegeben und die Menschen konnten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Die Berufsfeuerwehr Würzburg und die freiwillige Feuerwehr Versbach waren mit jeweils 18 Mann an die Einsatzstelle ausgerückt und kümmerten sich um die Löscharbeiten und die Evakuierung des Hochhauses. Sie wurden dabei von fünf Streifen der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt unterstützt.
Zur Versorgung der Verletzten und der Evakuierten war der Rettungsdienst mit einem Großaufgebot von etwa 100 Mann vor Ort. Darunter befanden sich drei Notärzte, zwei schnelle Einsatzgruppen und 16 Rettungsfahrzeuge. Die Helfer versorgten die 51 evakuierten Hausbewohner, die vor Ort ärztlich begutachtet wurden. Von ihnen war aber niemand verletzt.
Für die Anfahrt der Rettungs- und Einsatzfahrzeuge musste die Versbacher Straße zwischen dem Zinklesweg und dem Greinbergknoten für etwa eine halbe Stunde komplett gesperrt werden. Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt führt nun Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen den 45-jährigen Würzburger.
Fotos und Video: Berthold Diem
© B. Diem 2013
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