WÜRZBURG / HEIDINGSFELD.
(ppu) Nachdem ein 20-Jähriger am Sonntag mit seinem Mercedes eine 42-jährige Fußgängerin erfasst hatte, führt die Kripo Würzburg zusammen mit der Staatsanwaltschaft Würzburg inzwischen Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Der Tatverdächtige wurde auf Grundlage eines von der Staatsanwaltschaft erwirkten Haftbefehls am Dienstag festgenommen und wird dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Die Ermittlungskommission „Ampel“ ermittelt mit Hochdruck und bittet um weitere Hinweise aus der Bevölkerung.
Wie bereits berichtet, befuhr dem Ermittlungsstand zufolge ein 20-Jähriger am späten Sonntagnachmittag, gegen 17:05 Uhr, mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit die Mergentheimer Straße und überfuhr an der Kreuzung zur Andreas-Grieser-Straße das für ihn geltende Rotlicht der Lichtzeichenanlage. Der Pkw, ein Mietwagen des Typs Mercedes AMG E 63 S, erfasste hierbei frontal eine 42-jährige taubstumme Fußgängerin, die gerade mit ihren Hund die Straße überquerte.
Die 42-Jährige erlitt glücklicherweise keine schwerwiegenden Verletzungen und konnte das Krankenhaus zwischenzeitlich wieder verlassen. Ihr Hund wurde leicht verletzt.
Nachdem die Ermittlungen zu einem Verkehrsunfall zunächst durch die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt geführt wurden, ergaben sich schnell Hinweise darauf, dass im Vorfeld ein weiteres Fahrzeug beteiligt war. Laut Zeugenangaben soll ein silberner Pkw zeitgleich mit dem Mercedes mit überhöhter Geschwindigkeit auf der Mergentheimer Straße unterwegs gewesen sein. Die Polizei leitete daraufhin zunächst ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens (§315d StGB) gegen den 20-Jährigen und einen derzeit noch unbekannten Fahrzeugführer ein.
In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg wurden die Ermittlungen am Montag durch die Kriminalpolizei Würzburg übernommen. Eine eigens gegründete mehrköpfige Ermittlungskommission (EKO) „Ampel“ bei der Kriminalpolizei Würzburg unter Beteiligung der Verkehrspolizei und der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ermittelt nun mit Hochdruck, um Erkenntnisse zu den genauen Umständen der Tat, zu weiteren möglichen Tatverdächtigen und zu den Fahrzeugen zu erlangen.
Noch am Dienstag wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Würzburg erwirkte richterliche Durchsuchungsbefehle in insgesamt vier Objekten vollstreckt. Es handelte sich hierbei um die Wohnadressen des Beschuldigten und den zur Tatzeit im schwarzen Mercedes befindlichen Personen. Die Ermittler stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, welches nun ausgewertet werden muss.
Weiter erließ der Ermittlungsrichter am Dienstag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes gegen den 20-Jährigen. Im Haftbefehl wird dem Beschuldigten zur Last gelegt, dass er durch seine Fahrweise den Tod der Frau zumindest billigend in Kauf genommen habe. Der junge Mann wurde in seiner Wohnung verhaftet und wird am Mittwoch dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Die Ermittlungskommission setzt zur Aufklärung des Falles und zur Erlangung weiterer Erkenntnisse auch auf Hinweise aus der Bevölkerung, von Zeugen des Unfalls oder anderen Personen, die sachdienliche Angaben machen können.
Die Beamten fragen:
· Wem sind bereits vor der Tat am Sonntagnachmittag im Bereich Heidingsfeld Fahrzeuge aufgefallen, die mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs waren?
· Wer kann Hinweise zu dem gesuchten silbernen Mercedes mit MSP-Kennzeichen geben?
· Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise zu der Tat an der Kreuzung Mergentheimer Straße/Andreas-Grieser-Straße oder darüber hinaus machen?
Polizei schaltet Medien-Upload-Portal für Videos:
Wer den Ermittlern sachdienliche Fotos oder Videos zur Verfügung stellen kann, wird gebeten, die Aufnahmen auf einem bereitgestellten Medien-Upload-Portal hochzuladen. Der Zugang zu dem Portal befindet sich auf der Homepage des Polizeipräsidiums Unterfranken. Die Weiterleitung der Dateien ist auch anonym möglich.
Fotos: Berthold Diem
© B. Diem 2019
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